Eine Anaphylaxie ist eine potenziell lebensbedrohliche Immunreaktion, die auf einer Allergie beruht. Sie betrifft den gesamten Organismus und reicht von leichten Hautreaktionen über gestörte Organfunktionen bis zum anaphylaktischen Schock, einem potenziell tödlichen Kreislaufschock.2 Im Zusammenhang mit der Corona-Schutzimpfung wird immer wieder auf die Möglichkeit allergischer Reaktionen hingewiesen. Studien zeigen: Nebenwirkungen sind zwar möglich, aber längst nicht so gefährlich wie oft behauptet.
Impfreaktionen in wenigen Fällen
In den USA wurden im Zeitraum von 14. bis 23. Dezember 2020 1.893.360 Dosen des Pfizer-BioNTech COVID-19-Impfstoffs als erste Dosen verabreicht. Dabei kam es in 21 Fällen zu einer Anaphylaxie, 71 % davon traten innerhalb der ersten 15 Minuten nach der Impfung auf.1 Per 23. Dezember 2020 hatte das Vaccine Adverse Event Reporting System (VAERS), das Meldesystem für Impfreaktionen in den USA, in 4.393 Fällen (0,2 %) Impfreaktionen registriert; 175 Fälle davon wurden als möglicherweise schwere Fälle allergischer Reaktionen weiter untersucht. Davon hatten 21 Personen eine Anaphylaxie, wobei 17 dieser Personen eine Allergievorgeschichte hatten. Unter den Patienten, die nach der Impfung nicht-anaphylaktische Reaktionen zeigten, wurden hauptsächlich Juckreiz, Hautausschlag, Halskratzen und leichte Atemwegssymptome gemeldet. Es vergingen durchschnittlich 12 Minuten zwischen der Impfung und dem Beginn der Symptome.1
Die Vorgeschichte einer Allergie beim Patienten sollte vor der Impfung beim Aufklärungsgespräch angegeben werden, stellt aber im Allgemeinen keine Kontraindikation für eine Impfung dar.
Vorbereitung der Impfstellen
Die geringe Zahl der schwerwiegenden allergischen Reaktionen auf den COVID-19-Impfstoff von Pfizer-BioNTech deutet demnach auf ein sehr seltenes Ereignis hin. Dennoch ist für eine sofortige Behandlung derartiger Reaktionen Vorsorge zu treffen. US-amerikanische Behörden empfehlen daher, die Impfstandorte mit den Notfall-Medikamenten zur Therapie allergischer Reaktionen auszustatten und Personen mit allergischer Vorgeschichte bis zu 30 Minuten nach der Impfung unter Beobachtung zu stellen. Die Vorgeschichte einer Allergie beim Patienten (immerhin bei bis zu 30 % in der allgemeinen Bevölkerung) sollte vor der Impfung beim Aufklärungsgespräch angegeben werden, stellt aber im Allgemeinen keine Kontraindikation für eine Impfung dar.